Warum der Deckungsbeitrag eine der wichtigsten Kennzahlen für die langfristige Profitabilität im eCommerce ist

Der Deckungsbeitrag (engl. „contribution margin“) ist eine der wichtisten Kennzahlen im eCommerce, um die finanzielle Gesundheit und Rentabilität eines Unternehmens im Auge zu behalten.

Er bietet nicht nur Einblicke in die Profitabilität einzelner Produkte, sondern ermöglicht es auch, strategische Entscheidungen zur Preisgestaltung, Produktplatzierung und Kostenkontrolle zu treffen.

Der Deckungsbeitrag ist die Differenz zwischen den Erlösen, die ein Produkt generiert, und den variablen Kosten, die direkt für die Herstellung oder den Kauf dieses Produkts anfallen. Er zeigt an, wie viel von jedem verkauften Artikel zur Deckung der fixen Kosten beiträgt und welcher Betrag als Gewinn übrig bleibt. Im Kern gibt der Deckungsbeitrag Aufschluss darüber, ob ein Produkt finanziell tragfähig ist und inwieweit es zum Gesamterfolg des Unternehmens beiträgt.

Der Deckungsbeitrag hilft dabei, den minimalen Verkaufspreis zu bestimmen, der notwendig ist, um nicht nur die variablen Kosten zu decken, sondern auch einen Beitrag zur Abdeckung der fixen Kosten zu leisten.

Weiters ermöglicht es der Deckungsbeitrag, die profitabelsten Produkte zu identifizieren und das Sortiment entsprechend anzupassen, um die Rentabilität zu maximieren.

Im Marketing und der Werbung kann die Zuweisung von Marketingbudgets effektiver gesteuert werden, wenn bekannt ist, welche Produkte den höchsten Deckungsbeitrag liefern. Investitionen in Werbung können so auf die profitabelsten Artikel konzentriert werden, was die Gesamteffizienz der Marketingausgaben erhöht.

Kostenkontrolle: Da der Deckungsbeitrag direkt von den variablen Kosten abhängt, ist es entscheidend, diese Kosten genau zu überwachen und zu steuern. Effizienzsteigerungen und Kostensenkungen bei der Beschaffung oder Produktion können den Deckungsbeitrag direkt verbessern.

Ein konkretes Beispiel: Online-Modehändler
Betrachten wir einen Online-Modehändler, der eine Vielzahl von Kleidungsstücken verkauft. Nehmen wir an, der Verkaufspreis eines bestimmten Kleides beträgt 100 Euro und die variablen Kosten (Material, Fertigung, Versand) belaufen sich auf 40 Euro. Der Deckungsbeitrag pro Kleid beträgt somit 60 Euro.

Die fixen Kosten des Unternehmens, darunter Miete, Gehälter und Online-Plattformgebühren, belaufen sich monatlich auf 20.000 Euro. Um die Gewinnschwelle zu erreichen, muss der Händler also mindestens 334 Kleider pro Monat verkaufen (20.000 Euro/60 Euro = 334)

Dieses Beispiel verdeutlicht, wie der Deckungsbeitrag genutzt werden kann, um die notwendige Absatzmenge zur Deckung aller Kosten zu berechnen und Gewinnziele zu setzen. Es zeigt auch, dass Produkte mit einem höheren Deckungsbeitrag weniger Absatz benötigen, um rentabel zu sein, was die Bedeutung einer gezielten Produkt- und Preisstrategie unterstreicht.

Vorschaubild erstellt mit OpenAI’s DALL-E